Ob an der Nordsee, in den Alpen oder auf einer spanischen Insel – Ferienimmobilien sind nicht nur Rückzugsorte, sondern längst eine wichtige Einkommensquelle. Viele Eigentümer vermieten ihre Häuser und Wohnungen professionell und erzielen damit teils beachtliche Einnahmen. Doch eine aktuelle Umfrage zeigt: Trotz hochwertiger Ausstattung und intensiver Nutzung ist der Versicherungsschutz oft lückenhaft.
Gewerbliche Vermietung im Aufwind
Fast jede zweite Ferienimmobilie wird inzwischen gewerblich vermietet. Dabei erzielen viele Eigentümer Mieteinnahmen von mehreren zehntausend Euro jährlich – manche sogar über 300.000 Euro. Immer häufiger betreiben Eigentümer mehrere Objekte gleichzeitig, vor allem in Deutschland, Österreich, Spanien oder Kroatien. Entsprechend steigen auch die Investitionen in Ausstattung und Komfort. Whirlpools, Saunen, E-Ladestationen und Smart-Home-Technik gehören bei vielen mittlerweile zum Standard.
Wenn’s kracht: Schäden sind keine Seltenheit
Doch mit der gewerblichen Nutzung wachsen auch die Risiken. 87 Prozent der Eigentümer haben laut Umfrage bereits Schäden an ihrer Immobilie erlebt. Die häufigsten Ursachen: unsachgemäße Nutzung durch Mieter, Diebstahl und Vandalismus. Besonders bitter: Zwei Drittel der Betroffenen blieben zumindest teilweise auf den Kosten sitzen – sei es, weil die Versicherung nicht leistete oder gar kein passender Schutz bestand.
Technik schützt – aber ersetzt keine Versicherung
Zwar investieren viele Vermieter in Sicherheitslösungen wie Alarmanlagen, Brandschutztechnik oder Fensterkontakte. Doch die Absicherung durch Versicherungen bleibt oft hinter den tatsächlichen Risiken zurück. Am häufigsten kommen noch Hausrat- oder Gebäudeversicherungen zum Einsatz. Eine Ertragsausfallversicherung – etwa bei monatelanger Nichtvermietbarkeit nach einem Schaden – besitzen hingegen nur wenige, obwohl viele sie für wichtig halten.
Kritischer Blick auf Standardverträge lohnt sich
Ein Knackpunkt: Viele Versicherungsbedingungen sind nicht auf gewerblich genutzte Ferienhäuser zugeschnitten. So wird etwa vorausgesetzt, dass der Eigentümer regelmäßig selbst vor Ort ist – bei Ferienobjekten kaum realistisch. Wer gewerblich vermietet, sollte deshalb nicht nur auf die Technik, sondern auch auf einen passenden, speziell zugeschnittenen Versicherungsschutz achten.
Über die Studie:
Im März 2025 wurden insgesamt 261 Personen aus Deutschland und Österreich befragt, die Eigentümerinnen und Eigentümer von Ferienimmobilien sind, die sie ausschließlich bzw. hauptsächlich (mind. 10 Monate im Jahr) zur gewerblichen Vermietung nutzen. Die Fragen drehten sich u.a. um den Standort, die Ausstattung, die Risikowahrnehmung und die Absicherung der Ferienimmobilien. Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox durch das Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt.